Die Studierenden des BA-Studiengangs Kommunikations- und Medienwissenschaft führten im Sommersemester 2017 eigene empirisch-quantitative Forschungsprojekte durch. Dabei analysierten Sie sowohl Nutzung und Einfluss als auch Image und Glaubwürdigkeit von Wikipedia. Insgesamt wurden 422 Rostockerinnen und Rostocker befragt.
"Die Studierenden sind mit großer Neugier und viel Engagement in die Projekte gestartet" berichtet Almut Sichler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medienforschung und Dozentin des Seminars. "Die Erfahrung, eine empirische Studie selbst zu konzipieren und alle Schritte eines Forschungsprozesses zu durchlaufen ist ein wichtiger Meilenstein im Laufe des Studiums."
Die Rostockerinnen und Rostocker verhalten sich widersprüchlich. Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass trotz Zweifeln an der Qualität der Wikipedia-Inhalte die Online-Enzyklopädie von allen Altersgruppen in der Hansestadt intensiv genutzt wird. Am häufigsten findet die Wikipedia zur Informationsbeschaffung im Alltag Verwendung. Darüber hinaus schätzen die Befragten insbesondere die Tatsache, dass die Online-Enzyklopädie schnell zugänglich, übersichtlich und kostenlos ist. Dabei beurteilt die Hälfte der befragten Rostockerinnen und Rostocker die Online-Enzyklopädie als zuverlässige Wissensquelle im Vergleich zu anderen Wissensquellen. Die höchste Glaubwürdigkeit genießen die Wikipedia-Inhalte bei den über 30-Jährigen. Zwei Drittel der 30-50-Jährigen bewerten insbesondere die Kompetenz der Autorinnen und Autoren sowie die Qualität der Artikel sehr positiv. Dennoch behauptet die knappe Hälfte der Befragten, die Informationen aus einem Wikipedia-Artikel noch mithilfe anderer Quellen zu überprüfen. Knapp 30 % der Befragten äußert Kritik an der Qualität der Online-Enzyklopädie. Dabei war festzustellen: Je höher der Bildungsgrad desto kritischer erfolgte die Einschätzung der Artikelqualität. Dennoch halten 45 % der Rostockerinnen und Rostocker die Wikipedia für gesellschaftlich einflussreich. Allerdings fühlt sich die Hälfte der Befragten selbst nicht von diesem Einfluss betroffen.
Kontakt:
Almut Sichler, MA
Universität Rostock
Institut für Medienforschung
Tel.: 0381/498-2730
almut.sichleruni-rostockde
https://www.imf.uni-rostock.de/institut/mitarbeiterinnen/wissenschaftliche-mitarbeiterinnen/almut-sichler-ma/